Bubu

Bubu, ein grosser Kater ist gegangen

6.9.2005 – 9.1.2020

Wenn Bubu gesund war, war er ein lustiger Kater, einfach immer gut drauf. Er wollte stets gestreichelt werden, hat immer geschnurrt und unsere Nähe zugelassen. Eine Vorliebe von ihm war, seinen Spielmäusen laut rufend den ganzen Wohnbereich vorzuführen. Dabei kam es vor, dass er die Maus durchs Treppenauge ins Untergeschoss schubste, ihr nachrannte, sie in sein Mäulchen nahm, um laut rufend wieder die Treppe hoch zu kommen. Laut konnte er sein, sehr laut, am liebsten nachts, wenn wir schlafen wollten. Unsere Aufmerksamkeit wollte er stets auf seiner Seite wissen. Dafür belohnte er uns mit kaum zu überbietendem Vertrauen. Er liebte es, mit der weichen Bürste gestreichelt zu werden, dann konnte er stundenlang Bauchi geben.

Bubu genoss es, in seinem kleinen Aussengehege an der Sonne oder ganz oben auf dem Kratzbaum zu liegen; oft machte er sich auf Rolis Sportschuhen auf dem Teppich breit, um dann genüsslich einzuschlafen. Köpfchen küssen, das liebte er so sehr. Dann warf er jeweils sofort sein „Motörchen“ an: „Brumbrumbrum“… so laut und genüsslich konnte er schnurren. Es war einfach eine Freude!

Seinen Roli hat Bubu so sehr geliebt! Ihm ist er flugs vor die Füsse gerannt, wenn er mit ihm schmusen wollte. Nur bei ihm hat er dies getan… einfach grosse Liebe! Wenn sein Herrchen da war, war er glücklich. Natürlich beruhte dies auf Gegenseitigkeit. Beide haben die gegenseitige Nähe sehr genossen. So kam es wiederholt vor, dass die beiden eng umschlungen im Bett schliefen.

Bubu konnte immer mit Hochdruck Pippi machen… natürlich nicht in den Katzensand, sondern an die Klowand, so dass Pippi zurückspritze, und das Resultat ein nasses Popöchen war. Logischerweise musste er sich danach im Bett immer auf meine Schulter setzen, damit er sein Hinterteil trocknen und anschliessend neben meinen Kopf einschlafen konnte.

Pakete auspacken war eine seiner bevorzugten Beschäftigungen. Wenn wir Geschenke eingepackt haben, hat er laut schnurrend zugesehen; er bot auch stets seine „Hilfe“ an. Besonders Bändel und Schnüre hatten es ihm angetan. Seine Liebe zu Rucola werden wir nie vergessen. Sofort hat er es bemerkt, wenn ich in der Küche den Rucola für den Salat zubereitet habe… er kam jeweils angerannt und musste immer ein paar Blätter futtern. So genüsslich wie er an den Blättern gezupft hat. Bubu gab auch stets Antwort, wenn man mit ihm gesprochen hat. Nicht „Miau“, sondern ein lautes „Mäh“ waren seine Bemerkungen. Er war auch stets bereit, die riesige BARF-Schüssel nach der Zubereitung einer grossen Futtermenge von den „Überresten“ zu befreien.

Unser Katerchen war noch kein Jahr alt, als er krank wurde. Er ermüdete schnell und kippte mit seinem Hinterteil wiederholt um. Unzählige Tierarzttermine folgten; endlos viele Sorgen, und kein TA konnte uns wirklich helfen. Es war ein Auf und Ab. Wiederholt kam bei uns die Frage auf, ob man dies unserem geliebten Kater zumuten durfte und er noch Lebensqualität hatte. Aber seine Liebe und sein aufgestelltes Wesen ermunterte uns immer wieder, mit ihm den beschwerlichen Weg zu gehen und ihm so gut als möglich zu helfen. Im Jahr 2009 bekam Bubu Diabetes, und wir fanden glücklicherweise Hilfe in einem diesbezüglichen Forum. Bubu kam bereits nach kurzer Zeit in Remission und brauchte danach kein Insulin mehr. Er war ein grosser Kämpfer, nichts brachte ihn aus der Ruhe. Mit grosser Gelassenheit und Geduld liess er all die medizinischen Behandlungen über sich ergehen; er gab uns zu verstehen, wie sehr er sein Dasein genoss.

Die folgenden Blutbilder zeigten jedoch, dass Bubus Schilddrüsenwerte so extrem tief waren, dass sie sich gar nicht messen liessen. Eine liebe Züchterin in Deutschland stellte, nachdem sie von Bubus auffälligen Blutwerten erfahren hatte, den Kontakt zu einer TÄ in Düsseldorf her, die auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert war. Von diesem Zeitpunkt an hatte Bubu einen Engel, der ihn begleitete; dank dieser lieben TÄ ging es mit dem Wohlbefinden von Bubu aufwärts. Zahn-OPs, Harnwegsinfekte usw. folgten, aber Bubu hat alles gut überstanden. Die erwähnte TÄ stand uns jederzeit mit äusserst kompetenter Beratung zur Seite und unterstützte uns in allen Belangen.

Im Februar 2016 folgte eine grosse Knieoperation; die Kniescheibe an Bubus linkem Hinterbein war komplett auf der Innenseite des Knies angewachsen und schmerzte ihn sehr. Nach der gelungenen OP musste Bubu vier Wochen in einem Kinderlaufgitter unter dem Esstisch verbringen und weitere zwei Wochen in einem Raum ohne Möbel; springen durfte er nicht, sein Beinchen musste strikte geschont werden. Er war so geduldig und endlos tapfer, unser Kämpfer. Von der OP hat er sich in der Folge bestens erholt, Springen und Rennen war wieder möglich. Danach war Bubu regelmässig in der Tierphyshio bzw. Osteophatie zu Besuch. Er hat sich sofort in Petra, seine Therapeutin, verliebt und freute sich immer auf den Termin bei ihr. Er bemerkte sofort, ob wir zu Petra fahren, oder zum TA. Wenn es zu Petra ging, konnte er sich nicht schnell genug in die Transportbox setzen. In der Praxis von Petra bewegte er sich, als ob es sein Zuhause wäre. Unser Goldschatz liebte es, von ihr massiert zu werden.

2017 erkrankte seine geliebte Schwester Bella an Blasenkrebs. Sie hatte sich immer rührend um ihn gekümmert und ihn bemuttert. Sie war insbesondere zuständig für Bubus Fellpflege; er genoss es jeweils sehr, wenn sie sich zu ihm legte und ihm das Fell leckte. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Bellas Tod im Dezember 2017 hat Bubu schwer zu schaffen gemacht. Er erkrankte kurz darauf im Januar 2018 an einer akuten Pankreatitis. Das notwendige Infundieren verursachte Wasseransammlungen in seinen Lungen. Es stellte sich heraus, dass sein Herz zu schwach war, um das Wasser selbständig abzubauen. Schlimme Tage folgten in der Klinik. Hoffen und Bangen waren wieder unsere täglichen Begleiter. Bubu musste mehrfach an der Lunge punktiert werden, um das angesammelte Wasser zu beseitigen. Aber auch diese kritische Zeit hat er überstanden und durfte nach ein paar Tagen wieder zu uns nach Hause. Ein weiteres Mal war er dem Tod von der Schippe gesprungen. Man hat uns in der Klinik geraten, die paar Wochen, die uns mit Bubu noch bleiben würden, zu geniessen. Von diesem Moment an liessen wir unsere geliebte Fellnase möglichst nicht mehr alleine. Die regelmässigen Besuche bei der Kardiologin und die zahlreichen Medikamente, die wir ihm verabreichen mussten, nahm er einmal mehr gelassen hin. Die Medikamentengabe wurde für ihn sogar zu einer richtigen Zeremonie; er schluckte die Kapseln umhüllt von einer Fleischpaste jeweils anstandslos. Er erholte sich wieder so weit, dass sogar einige Medikamente reduziert werden konnten und sein Herzchen stabil blieb.

2019 sollte dann wiederum ein beschwerliches Jahr werden. Zu Beginn des Jahres trat eine Hornhaut-Verletzung am Auge auf, die nicht mehr heilen wollte. Sogar ein kleiner operativer Eingriff wurde nötig, damit die Hornhaut wieder richtig anwachsen konnte. Wiederum sehr geduldig ertrug er die ihm aufs Auge gesetzte Verbandslinse und die notwendig gewordene Halskrause. Kurz darauf mussten dann auch noch die zwei übrig gebliebenen Eckzähne entfernt werden. Natürlich heilten die tiefen Wunden endlos lange nicht und zusätzliche TA-Besuche waren die Folge. Im Frühling wurden plötzlich die SD-Werte tief, die dank Medikamenten jahrelang gut eingestellt waren. Wir hofften, dies mit einer Erhöhung des T4 wieder in den Griff zu bekommen. Bubu zeigte sich im Zuge der Erhöhung der Dosierung denn auch zunehmend vitaler.

Im August wurde dann wiederum eine akute Pankreatitis diagnostiziert. Kurz darauf kam noch ein übler Katzenschnupfen mit hohem Fieber hinzu. Erneut war ein mehrtägiger stationärer Klinikaufenthalt unumgänglich. Mehrere Wochen mussten wir in der Folge mit Bubu inhalieren. Auch dies liess er geduldig und tapfer über sicher ergehen. Wenn ihm beim Inhalieren gleichzeitig sein Bäuchlein gekrault wurde, dann hat er sogar diese Prozedur genossen. Mitte November trat wiederum ein Schnupfen auf, und es zeigten sich Bakterien im Blut. Die Einstiche der nötig gewordenen AB-Injektionen entwickelten sich zu immer grösser werdenden, tiefen Wunden an Bubus Flanken, was uns wiederum grosse Sorge bereitete. Dank einer regelmässigen Wundversorgung bekamen wir allerdings auch dieses Problem in den Griff.

Am 17. Dezember 2019 wurde Bubu erneut lethargisch und futterte kaum noch. Das Blutbild liess wieder auf eine akute Pankreatitis schliessen. Auf der Station in der Klinik ging es ihm unter starken Schmerzmitteln und Infusionen schnell besser, und er erholte sich rasch. Aber wenige Tage nach seiner Rückkehr nach Hause ging es wieder schnell bergab. Die Folge waren weitere Klinikaufenthalte. Wiederum stellte sich für uns die Frage nach dem Sinn weiterer Behandlungen, zumal Bubu immer wieder von Schmerzschüben heimgesucht wurde. Am 7. Januar 2020 bewahrheiteten sich leider unsere schlimmsten Befürchtungen: Es wurde bei Bubu Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Die vielen Vorfälle im letzten Jahr haben sich zu einem traurigen Puzzle zusammengefügt. Diese Diagnose hat uns zutiefst getroffen, und wir wussten, dass wir diesen letzten Kampf nicht mehr gewinnen konnten. Am 9. Januar hat unsere benachbarte TÄ Bubu bei uns zuhause von seinen Leiden erlöst. Es war für uns ein kleiner Trost, dass wir ihn auf seinem letzten Weg mit seinem Köpfchen in meiner Hand und von Roli gestreichelt begleiten durften.

Lieber Bubu. Irgendwie dachten wir, dass Du mit Deinem Kampfgeist alle Klippen überwinden wirst. Da Du Deine Katzenleben bereits mehrfach aufgebraucht hattest, haben wir uns dem Gedanken an ein Ende, an einen Abschied völlig verschlossen … und plötzlich ist der Moment trotzdem da. Wir können kaum beschreiben, welche Lücke, welche Leere du in unserem Leben hinterlässt. Die letzten Jahre haben wir unser Leben ganz nach Dir und Deinen Krankheiten ausgerichtet. Du warst unser Mittelpunkt, unser ganzes Leben. Du hast unseren Lebenstakt bestimmt. Deine Beeinträchtigungen liessen Dich ganz besonders an unsere Herzen wachsen. Es war für uns eine Art Lebensaufgabe, für Dich da zu sein. Du hast es uns mit Deiner Liebe und Deinem lustigen, charmanten und herzensguten Wesen über alle Massen gedankt. All unsere Fürsorge hast Du Dir verdient. Du warst und bleibst unsere grosse Liebe. So viele Ängste haben wir mit Dir ausgestanden; aber Du hast uns immer wieder Hoffnung und Zuversicht gegeben. Auch in dunklen Zeiten hast Du uns mit Deinen liebenswerten Kulleraugen Mut gemacht und uns mit Deinem Schnurren beruhigt. Wie gerne hätten wir uns noch Jahre um dich gekümmert und deine Liebe genossen. Wir sind Dir für die 14 Jahre mit Dir unendlich dankbar; Du hast unser Leben geprägt und wirst es weiter prägen. Endlich darfst Du befreit von Krankheit und Schmerzen sein. Wir gönnen Dir diese Ruhe. Nun bist Du bei Deiner über alles geliebten Bella. Sie hat bestimmt sehnlichst auf Dich gewartet, und ihr seid nun wieder glücklich vereint.

Bubu, Du fehlst uns ohne Ende! Der grösste Platz in unserem Herzen werden für immer Du und Bella haben. Ihr seid das Schönste, was ich je in meinem Leben besessen habe.

Liebe Birgit, danke, dass auch Bubu neben Bella auf Deiner Homepage einen Gedenkplatz bekommt. Das bedeutet uns enorm viel. So unendlich viele wertvolle Tipps hattest Du für uns, die Bubu das Leben in den letzten Monaten so enorm erleichtert haben … der medizinische Honig bei den schlimmen Wunden am Rumpf, das Imodium bei dem nicht zu stoppenden Durchfall und, und, und… Von Herzen Danke für alles!

© Martina