Gini nach der Schilddrüsen-OP
Dies ist die Geschichte von Gini.
Sie war schon immer ein zierliches und sehr aktives Kätzchen. Nach 10 Jahren bei ihrer ersten Besitzerin musste sie aus privaten Gründen im April 2016 in ein neues Zuhause wechseln. Eine der Umzugsvorbereitungen war ein Tierarzttermin nebst großem Blutbild um sicher zu gehen, dass Gini gesund und munter übergeben wird. Dabei wurde eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt (Mitte März 2016).
Die erste Medikation lautete einmal täglich eine Tablette Vidalta 10 mg. Bei der ersten Kontrolle der Werte kam leider heraus, dass die Werte sich kaum verbessert hatten. Sie waren weiterhin im oberen Bereich der Skala. Die Medikation wurde auf täglich eine Tablette Vidalta 15 mg erhöht. Einen Monat abgewartet und wieder ein Bluttest. Die Werte waren sehr gut, fast schon zu niedrig. Da die Schilddrüse auf Stress anfällig reagieren kann und der Umzug nun einige Zeit zurücklag, entschieden der Tierarzt und ich uns dafür die Medikation ein wenig zu drosseln.
Es wurde nun im täglichen Wechsel einmal eine Tablette Vidalta 10 mg und dann eine Tablette Vidalta 15 mg gegeben. Frohen Mutes zur dritten Kontrolle: Die Werte waren explodiert und nicht messbar. Ein wenig niedergeschlagen wurde die Medikation wieder auf täglich eine Tablette Vidalta 15 mg erhöht. Recht zuversichtlich einige Wochen später wieder zur Kontrolle und dann der Schock, dass die Werte weiterhin oberhalb der Skala lagen.
Nach ein paar Tagen Bedenkzeit und der Suche nach Lösungen wurde das Medikament umgestellt: Thyronorm in der Medikation ERSTE MARKIERUNG. Wieder mal ein Bluttest und dieses Mal war alles gut, die Dosis wurde beibehalten. Die Untersuchung danach zeigte wieder erhöhte Werte. Dieses stetige Auf und Ab war für alle beteiligten eine emotionale Achterbahnfahrt, ganz besonders für die Besitzerin.
Die Erstbesitzerin ist Tierarzthelferin in Ginis Tierarztpraxis und hat während der gesamten Einstellungszeit bei Weiterbildungen, Tagungen, etc. immer wieder andere Teilnehmer angesprochen, was in deren Praxis bei so schwierig einzustellenden Katzen gemacht wird. Meist wurde – wie bei Gini – mit den verschiedenen Medikamenten und Dosierungen „herumprobiert“.
Eines Tages aber lautete die Antwort: „Dann operieren wir die Katze und entfernen einfach die Schilddrüse.“ Sofort wurden die Kontaktdaten ausgetauscht. Die behandelnde Tierärztin Lucy Acosta (Tierarztpraxis Dr. Stefan Hauck, Bedburg-Hau) hat sich telefonisch mit der Tierärztin Nasima Janassary (Praxis Janassary Albring Dr. Avenarius in Frechen) über die Patientin Gini unterhalten – OP durchgesprochen, Risiken abgewogen, Vorerkrankungen abgefragt. Nach Rücksprache mit der Besitzerin und der Vorbesitzerin wurde die Entscheidung gefällt, dass Gini operiert wird.
Erforderliche Voruntersuchungen wurden von Frau Acosta durchgeführt und deren Ergebnisse sowie sämtliche Unterlagen zum bisherigen Krankheitsverlauf an Frau Janassary weitergeleitet. Am 28.08.2017 wurde die linke Schilddrüse entfernt, die Nebenschilddrüse konnte erhalten bleiben. Die Operation war vormittags und am selben Nachmittag konnte Gini schon wieder mit nach Hause fahren. Die Nachuntersuchungen (Wundkontrolle, Fäden ziehen, etc.) wurden wieder von Frau Acosta durchgeführt.
Mitte September kamen die ersten Blutergebnisse nach der OP – ohne Medikamente: Die Werte waren messbar, aber weiterhin deutlich erhöht. Die beiden Ärztinnen hatten bereits Kontakt und empfahlen, die zweite Seite zeitnah ebenfalls operieren zu lassen. Somit stand am 16.10.2017 die zweite OP, Ginis rechte Schilddrüsen, an. Auch hier wurden die Vor- und Nachuntersuchungen von Frau Acosta und die OP von Frau Janassary durchgeführt. Auch diese OP verlief glücklicher Weise problemlos, sodass Gini am frühen Abend des Tages nach Hause entlassen werden konnte.
Bei den dann folgenden Blutuntersuchungen kam immer wieder ein ähnliches Ergebnis heraus: Ginis Schilddrüsenwert liegt ohne Schilddrüsen und ohne Medikamente im unteren Normbereich!
Aus dem ehemals zierlichen, gehetzten Kätzchen ist eine entspannte, normalgewichtige Katze geworden! Hoffentlich bleibt der Zustand noch lange erhalten und die Nebenschilddrüsen weiterhin nicht zu aktiv.