Deborahs Bounty und die RJT

Deborahs Bounty und die RJT

Unsere Bounty hat im Juli 2018 die Diagnose SDÜ erhalten. Bountys Symptome sind ständige Übelkeit und Erbrechen, leichter Gewichtsverlust und Ruhelosigkeit. Ihre Schilddrüsenwerte waren nie übermäßig hoch, der höchste T4-Wert lag bei 6,5. Man hat allerdings deutlich gemerkt, dass sich die Hauptsymptome bei der Gabe von Medikamenten sofort verbesserten, wenn die Nebenwirkungen nicht wären….Wir haben alle Medikamente durchprobiert, aber leider hat Bounty bei allen irgendwelche Nebenwirkungen gezeigt. Am besten haben noch die Thyronorm Spritzen funktioniert, aber auch nicht so, dass damit eine Dauermedikation möglich wäre.

Deshalb haben wir uns schnell dazu entschieden, die RJT bei ihr durchführen zu lassen. Wir hatten Kontakt zu den Kliniken in Gießen, Niederlande und Belgien. Der Kontakt mit der Klinik in den Niederlanden lief am schlechtesten. Die Infos aus Gießen hingegen waren sehr ausführlich, aber die lange Aufenthaltsdauer hat uns abgeschreckt. Letztlich fiel unsere Wahl auf Belgien.
Auf der Homepage (https://orsami.be/en/content/hyperthyroid-cats) findet sich ein Kontaktformular im unteren Teil*, welches zunächst ausgefüllt an die genannte E-Mail-Adresse gesendet werden muss. Dann meldet sich innerhalb von 1-3 Tagen Dr. Vandermeulen per E-Mail (in Englisch, aber scheinbar kann sie auch deutsch?!). Die Terminvereinbarung erfolgt dann auf Englisch per Telefon unter der Nummer 0032 9 264 7700. Die Wartezeit auf einen Termin dauert ca. 4-6 Wochen.

Wichtig ist, dass für die Einreise von Katzen nach Belgien oder in die Niederlande eine Tollwut-Impfung nötig ist, die mindestens 21 Tage her sein muss!!!
Bounty hat in den letzten Wochen fast täglich erbrochen, manchmal sogar mehrmals. Deshalb hat sie alle paar Tage ein Spritze Cerenia gegen die Übelkeit erhalten, die wir ihr selbst gegeben haben. Tabletten kann man in Bounty leider nicht reinkriegen.

Unser Termin in Gent war am 29.7. Bounty hat am Tag davor nachmittags die letzte Spritze Cerenia bekommen. Wir wollten die Fahrt ohne Übelkeit für sie ermöglichen. Außerdem müssen die Patienten ab 22 Uhr am Vortag nüchtern bleiben, was für Bounty ohne Erbrechen nicht möglich war.

Wir wurden um 10:30 Uhr in Gent erwartet. Da wir 400km entfernt wohnen, sind wir morgens um 6 Uhr losgefahren. Bounty war während der Autofahrt extrem gestresst, aber ich würde es trotzdem wieder so machen, da der Aufenthalt in Gent mit 4 Tagen der kürzeste in allen Kliniken ist. Eine Aufenthaltsdauer von mehr als einer Woche hätten wir Bounty nicht antun wollen.

Wir sind pünktlich in Gent angekommen. Vor Ort wurden wir von Dr. Kromhout empfangen. Sie hat uns in Englisch kurz den Behandlungsablauf geschildert. Wir hatten die Möglichkeit Fragen zu stellen. Meine größte Sorge war, dass Bounty nicht fressen möchte. Da hat uns Dr. Kromhout aber soweit beruhigt, weil sie sich selbst als Katzenflüsterin bezeichnete, die alle Katzen zum Fressen animieren kann. Bounty dann letztlich da zu lassen, war so schrecklich schwierig. Aber da es ihr in den letzten Monaten so schlecht ging, mussten wir alle da durch.

Abends kam die erste E-Mail von Dr. Kromhout mit den Infos über die Behandlung und Bountys aktuellem Befinden. In den darauffolgenden Tagen haben wir nachmittags immer eine E-Mail von der Betreuungsperson erhalten. Wir hatten Glück. Bounty hat sich schnell an die Umgebung gewöhnt und angefangen zu fressen. Außerdem hat sie scheinbar die viele Aufmerksamkeit genossen. Mein Eindruck ist, dass sich die Betreuerin sehr intensiv mit den Katzen beschäftigt hat. Scheinbar hat die Behandlung bei Bounty schnell angeschlagen, denn von Erbrechen war nie die Rede.

Nach vier Nächten können die Patienten freitags schon abgeholt werden. Empfangen hat uns die Betreuungsperson. Bounty hat uns direkt begrüßt und doll geschimpft, warum wir sie denn dagelassen haben. Man hat uns den Ausschnitt der Szintigrafie mitgegeben und das restliche Futter. Die Rückfahrt war super anstrengend für uns alle, mit Stau und lautem Regen, so dass Bounty zum Schluss auch echt ungeduldig an der Tür ihrer Box rumrüttelte.

Zuhause angekommen, hat Bounty lautstark alles erkundet. Sie hat gequatscht und gegurrt und war total aufgedreht. Sie hat eine riesige Portion Futter verdrückt und kam kaum vom Wassernapf weg. Auch am nächsten Morgen war Bounty immer noch unruhig und hat viel erzählt, wollte jeden Raum genau in Augenschein nehmen. Nachmittags wurde sie dann nach und nach ruhiger und hat dann abends auch endlich mal richtig geschlafen. Das Fressverhalten ist im Moment normal und sie zeigt keinerlei Anzeichen von Übelkeit.

In 4 Wochen gibt es hier ein Update nach der ersten Blutuntersuchung. Rückfragen gerne per E-Mail (dvh.81@web.de) oder bei Facebook.

Hier noch die genaue Adresse der Klinik:
Universität Gent
Fakultät für Kleintiere
Gebäude/Eingang 20
Salisburylaan 133
9820 Merelbeke