Nelsis letzte Geschichte
Nelsi-Schatz, nun bist auch du in den Katzenhimmel gegangen, wir können es immer noch nicht fassen und unsere Trauer ist riesengroß. Ganz langsam hast du dich von uns verabschiedet, nachdem wir im August 2021 von deinem Leberkrebs erfahren hatten. Auch diese Diagnose konnten und wollten wir nicht fassen, aber sie wurde zwei Wochen später nochmals bestätigt. Du warst zu dem Zeitpunkt schon erkennbar krank, aber immer noch gut drauf und immer noch so extrem tapfer. Du brauchtest wieder einen Touch Insulin, daher rieten uns die TÄ von einer Behandlung mit Cortison ab, aber wir entschieden uns dafür.
Unter Cortison blühtest du auf, du brauchtest kein Insulin mehr, gingst in deine 9. Remission, es war ein Wunder! Dein Blutzucker blieb bis zuletzt völlig stabil im unteren Bereich, deine chronische Pankreatitis heilte aus, zum ersten Mal seit 5,5 Jahren waren Fructosamin und spec. FPLi in der Norm! Dein Appetit war sehr gut, fast zu gut, du hast es dir richtig gut schmecken lassen und es war einfach eine Freude, dir beim Futtern zuzusehen.
Irgendwann fingst du an zu mäkeln, wir mussten immer neue Futtersorten kaufen, weil dir die alten nicht mehr schmeckten. Einen Halogenofen hast du auch bekommen, darin haben wir dir deine geliebten Hähnchenschenkel gebacken. Du wurdest immer magerer, und zuletzt wurde dein Bäuchlein immer dicker und wir wussten, dass wir dir helfen müssen. Eine furchtbare Entscheidung, die aber aus Liebe zu dir getroffen wurde, ich hoffe du weißt das und verzeihst uns.
Am 27. Mai 2022 hat unsere Tierärztin dich ruhig und sehr liebevoll zu Hause von all deinen Leiden erlöst. Wir alle waren bis zum Schluss bei dir, wie wir es dir immer versprochen hatten. Leckerchen konntest du nie genug bekommen, und wenn jede unserer Tränen ein Leckerchen wäre, so hättest du für immer und alle Zeiten ausgesorgt.
Du warst so ein lustiges Kerlchen, und als du mit fast vier Monaten hier bei uns einzogst, warst du gleich zu Hause. Wir erinnern noch jeden deiner ersten Schritte: Zuerst musstest du Pipi, dann gingst du schnurstracks in Christines Zimmer und verkündetest, dass du da bist und bleibst.
Monty wurde dein bester Freund, mit Finchen hast du in den ersten Monaten viel gekuschelt, aber als du groß und stark wurdest, fand sie deine Katerspiele nicht mehr ganz so toll. 😉 Vor Susi hattest du immer Respekt, und das war auch besser so. 😉 Später kam noch Klein-Litai dazu, auch mit ihm hast du dich sehr schnell angefreundet.
Zwölf Jahre lang warst du süßer Spaßvogel kerngesund, dann schlug der Diabetes zu. Schlimme Zahn-Operationen musstest du über dich ergehen lassen, mehr als einmal haben wir um dein Leben gebangt, aber du hast alles unglaublich tapfer ertragen, dich nie beschwert oder gar dich gewehrt, wenn wir unzählige Mal den Blutzucker messen und dir Insulin spritzen mussten. Du warst ein Bilderbuchkater und unsere große Liebe! Auch als die Schilddrüsenüberfunktion dich erwischte, hast du das Eincremen deiner Öhrchen widerspruchslos und jahrelang ertragen, nichts konnte dich umwerfen – bis der elende Krebs kam.
Du weißt hoffentlich, wie sehr wir dich geliebt haben und dass wir dich so gerne noch endlos lange gehegt und gepflegt hätten. Aber du solltest nicht leiden, deswegen habe wir dich mit all unserer Liebe gehen lassen. Wir sind unendlich traurig, wir vermissen deine Weckrufe am Morgen, dein Jodeln, wenn dir das Futter geschmeckt hat und deine immer gute Laune. Mach es gut, kleiner Opi-Schatz, du lebst in unseren Herzen weiter und bleibst unvergessen!
Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein.
Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.
Antoine de Saint-Exupéry